Rudolf-Virchow-Stiftung

Er gilt als Begründer der modernen Pathologie in der Nachfolge von Giovanni Battista Morgagni. Außerdem war er Gründungsmitglied und von 1897 und bis zu seinem Tod 1902 Vorsitzender der DGP: der deutsche Arzt Rudolf Virchow. Er erlangte nicht nur wegen zahlreicher, teils revolutionärer medizinischer Theorien Weltruhm, sondern er prägte auch die Geschichte der DGP entscheidend mit.
Zu seinem Andenken hat die DGP im Jahr 1998 die gemeinnützige Rudolf-Virchow-Stiftung gegründet, die sich der Förderung von Wissenschaft und Forschung widmet. Der Vorstand der Stiftung ist mit dem der DGP identisch. 

Laut Satzung wird dieser Zweck insbesondere durch die Vergabe zweier Auszeichnungen verwirklicht: des Rudolf-Virchow-Preises und der Rudolf-Virchow-Medaille. Der Preis wird an eine/n Nachwuchswissenschaftler/in unter 40 Jahren für eine nicht länger als ein Jahr vor der Bewerbung publizierte wissenschaftliche Arbeit verliehen, während die Medaille das Lebenswerk eines/einer Pathologen/Pathologin würdigt. Beide Auszeichnungen wurden bereits vor der Gründung der Rudolf-Virchow-Stiftung, ab 1980 bzw. 1981, von der DGP vergeben.

Update: Seit dem 13. Juli 2023 befindet sich die Stiftung nach einem entsprechenden Beschluss des Vorstandes und einem erfolgreichem Antrag an die Stiftungsaufsicht im Zustand der Aufhebung. Ihre Aufgaben werden von der DGP weitergeführt. Spenden kommen ihr nach wie vor über die DGP zugute.

Rudolf-Virchow-Preisträger

Die von der DGP gegründete Rudolf-Virchow-Stiftung vergibt in jedem Jahr einen Preis für eine herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Pathologie. Der Preis wird laut Satzung der Stiftung an eine*n Patholog*in unter 40 Jahren für eine noch nicht veröffentlichte oder eine nicht länger als ein Jahr vor der Bewerbung publizierte wissenschaftliche Arbeit verliehen. Der Preis wird i.d.R. auf der dem Abgabedatum folgenden Jahrestagung der DGP vergeben. Die Verleihung des Rudolf-Virchow-Preises 2024 findet im Rahmen der 107. Jahrestagung der DGP in München (23.-25. Mai 2024) statt.

Bewerber reichen ihre Arbeit bis zum 31. Dezember eines laufenden Jahres zusammen mit einem  Lebenslauf und einer Publikationsliste ein. Bitte senden Sie die gesamten Unterlagen als PDF-Datei per E-Mail an die:

Rudolf-Virchow-Stiftung
c/o DGP
Robert-Koch-Platz 9
10115 Berlin
Deutschland

E-Mail: rvstiftung@pathologie-dgp.de

Nähere Informationen finden Sie auch in der aktuellen Satzung der Rudolf-Virchow-Stiftung

Jahr Preisträger

Titel der Arbeiten

2023 Dr. med. Sebastian Försch Multistain deep learning for prediction of prognosis and therapy response in colorectal cancer
2022 PD Dr. med. Maximilian Ackermann Imaging intact human organs with local resolution of cellular structures using hierarchical phase-contrast tomography
2021 Prof. Dr. med. Christian Schürch, MD, PhD Coordinated cellular neighborhoods orchestrate antitumoral immunity at the colorectal cancer invasive front
2020 PD Dr. Dr. Thomas Grünewald Cooperation of cancer drivers with regulatory germline variants shapes clinical outcomes
2019 Dr. med. Daniela Hirsch Dynamics of genome alterations in Crohn's disease-associated colorectal carcinogenesis
2018 Prof. Dr. Dr. Peter Boor

Macrophage Migration lnhibitory Factor Limits Renal lnflammation and Fibrosis by Counteracting Tubular Cell Cycle Arrest

2017 Prof. Dr. med. Sylvia Hartmann

Highly recurrent mutations of SGK1, DUSP2 and JUNB in nodular lymphocyte predominant Hodgkin lymphoma

2016

Prof. Dr. med. Daniel Baumhoer Exome sequencing of osteosarcoma reveals mutation signatures reminiscent of BRCA deficiency 
2015 Prof. Dr. med. Beate Straub
Heidelberg
Bedeutung Lipidtropfen-assoziierter Proteine für Steatose, Steatohepatitis und Hepatokarzinogenese 
2014 Prof. Dr. med. Thomas Longerich
Heidelberg
EEF1A2 Inactivates p53 by Way of PI3K/AKT/mTOR-Dependent Stabilization of MDM4 in Hepatocellular Carcinoma
2013 Prof. Dr. med. Peter Johannes Wild
Zürich
p53 suppresses type II endometrial carcinomas in mice and governs endometrial tumour aggressiveness in humans
2012 Prof. Dr. med.Irene Esposito
München
Dr. med. David Horst
München
Origin of pancreatic ductal adenocarcinoma fromatypical fl at lesions: a comperative study in transgenicmice and human tissues.

Differential WNT activity in colorectal cancerconfers limited tumorigenic potential and is regulatedby MAPK signaling
2011 Dr. med. Diego Francesco Calvisi
Greifswald
Increased lipogenesis, induced by AKTmTORC1-RPS6 singnaling, promotesdevelopment of human hepatocellularcarcinoma
2010 Prof. Dr. med. Sven Perner
Tübingen
Rekurrente Genfusion im Prostatakarzinom
2009 Prof. Dr. med. Wilfried Roth
Heidelberg
Apoptose-Resistenz in malignen Tumoren und neue Apoptose-basierte Therapieansätze
2008 nicht verliehen  
2007 PD Dr. med. Martin Anlauf Kiel
Prof. Dr. med. Aurel Perren
Zürich
für die gemeinsame Arbeit zum Thema:Pathologie und Genetik von Vorläuferzellen neuroendokriner Tumoren des Duodenums
2006 Prof. Dr. med. Stefan Gattenlöhner
Würzburg
Die Identifizierung des fetalen Acetylcholinrezeptors als spezifisches Antigen bei Rhabdomyosarkomen. Die Etablierung einer diagnostischen multiplex RT-PCR für die Routinediagnostik maligner Weichgewebstumoren. Die rekombinante Synthese und funktionelle Testung eines chimären, gegen den fetalen Acetycholinrezeptor gerichteten T-Zell-Rezeptor zur Immuntherapie von Rhabdomyosarkomen.
2005 Prof. Dr. med. Karl Sotlar
Tübingen
Molekularpathologische Analyse neoplastischer Mastzellen unter besonderer Berücksichtigung der neuen WHO Klassifikation mastzellartiger Neoplasien
2004 PD Dr. med. Wolfram Jochum
Zürich
Rhabdomyosarkom-Entstehung in Trp53/Fos mutanten Mäusen: Tumorsuppressor-Eigenschaften des Protoonkogens FoS
2003 PD Dr. med. Arndt Hartmann
Regensburg
Molekularpathologie von Urothelkarzinomen
2002 Dr. med. Axel Greiner
Würzburg
Über die Pathogenese der MALT-Typ Lymphome
2001 PD Dr. med. Thomas Brabletz
Erlangen
Die Rolle des Onkoproteins beta-Catenin in der Progression kolorektaler Karzinome
2000 Dr. med. Frank Dombrowski
Bonn
Tumorentstehung nach intraportaler Pankreasinsel­transplantation bei diabetischen Ratten
1999 Dr. med. Iver Petersen
Berlin
Genetik von Karzinomen des Respirationstraktes: Korrelation von Genotyp - Phenotyp
1998 PD Dr. med. Martina Deckert-Schlüter
Bonn
Expression und Funktion von Zytokinen bei der Toxoplasmose
1997 PD Dr. med. Guido Sauter
Basel
Marked genetic differences between pTa and pT1 papillary bladder cancer detected by comparative genomic hybridization
1996 PD Dr. med.Thomas Papadopoulos
Würzburg
Strukturelle und funktionelle Charakterisierung des humanen bronchiolo-alveolären Epithels. Untersuchungen in der nicht-neoplastischen Lunge und in Adenokarzinomen
1995 Dr. med. Paul Komminoth
Zürich
Die Bedeutung der RET Protoonkogen-Mutationen für die Diagnostik multipler endokriner Neoplasien vom Typ "2"A und "2"B sowie deren Bedeutung in der Unterscheidung sporadischer medullärer Schilddrüsenkarzinome
1994 PD Dr. med. Henrik Griesser
Toronto/Kiel
Diagnostic application of T cell receptor and immunoglobulin gene rearrangements in lymphoproliferative diseases
1993 nicht verliehen  
1992 nicht verliehen  
1991 PD Dr. med. Roland Moll
Mainz
Der Katalog menschlicher Zytokeratine: über die Differenzierung des Epithels und seiner Tumoren anhand der Expressionsprofile der Intermediärfilament-Proteine
1990 nicht verliehen  
1989 Dr. med. H.-J. Gröne
Göttingen
Experimentelle Modelle der renalen tubulären Atrophie, speziell der Inaktivitätsatrophie und der zystischen Tubuluszell­hyperplasie
1988 Dr. med. Josef Müller-Höcker
München
Enzymdefekte der Atmungskette bei mitochondrialer Myopathie und Cardiomyopathie sowie in der Skelett- und Herzmuskulatur älterer Menschen. Morphologische und cytochemisch-immunhistochemische Untersuchungen insbesondere der Cytochrom-c-Oxidase
1987 PD Dr. med. Mathias Vierbuchen
Köln
Experimentelle und klinisch-pathologische Untersuchungen zur funktionell-diagnostischen Bedeutung der Lectin-Bindungsstellen im normalen und karzinomatösen Brustdrüsengewebe
1986 nicht verliehen  
1985 nicht verliehen  
1984 nicht verliehen  
1983 nicht verliehen  
1982 Dr. med. R. Waldherr
Heidelberg
Glomeruläre und vaskuläre Nierenerkrankungen im Kindesalter
1981 nicht verliehen  
1980 Dr. med. F. Borchard
Düsseldorf
Dr. med. U. Riede
Freiburg
a.) Die adrenergen Herznerven und Catecholamine unter physiologischen und pathologischen Bedingungen
bzw.
b.) Funktionelle Pathologie der respiratorischen Insuffizienz

Rudolf-Virchow-Medaille

Mit der Rudolf-Virchow-Medaille werden satzungsgemäß Personen ausgezeichnet, die sich um die Entwicklung der Pathologie besonders verdient gemacht haben. Bisher wurde die Medaille an folgende Persönlichkeiten vergeben: 

2023 Prof. Dr. med. Thomas Kirchner München
2021 Prof. Dr. med. Udo Löhrs München
2019 Prof. Dr. med. Michael Mihatsch Basel (Schweiz)
2017 Prof. Dr. med. Ferdinand Hofstädter Regensburg

2015

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Manfred Dietel

Berlin

2013 Prof. Dr. med. Paul Kleihues Zürich (Schweiz)
2011 Prof. Dr. med. Hans Konrad Müller-Hermelink  Kiel
2009 Prof. Dr. med. Philipp U. Heitz Zürich (Schweiz)
2007 Prof. Dr. med. Gottfried Geiler †  Leipzig
2005 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Dieter Harms Kiel
2003 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Robert Fischer †  Köln
2001 Prof. Dr. med. Roland Bässler Fulda
1999 Prof. Dr. Dres. h. c. mult. Ekkehard Grundmann Münster
1997 Prof. Dr. med. Gerhardt Seifert † Hamburg
1995 Prof. Dr. med. Dr. h. c. Karl Lennert † Kiel
1993 Dr. med. Wolfgang Oehmichen † Mönchengladbach
1991 Prof. Dr. med. Hans-Werner Altmann † Würzburg
1989 Prof. Dr. med. Christoph Hedinger † Zürich (Schweiz)
1987 Prof. Dr. Dres. h. c. Wilhelm Doerr † Heidelberg
1985 Prof. Dr. med. Walter Büngeler † München
1983 Prof. Dr. med. Walter Müller †  Essen
1981 Prof. Dr. med. Franz Büchner †  Freiburg

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