Die „Deutsche Pathologische Gesellschaft“ wurde am 20. September 1897 unter dem Vorsitz des ersten Präsidenten, Rudolf Virchow, in Braunschweig gegründet. Sie wurde 1948 an der 32. Tagung in Dortmund in „Deutsche Gesellschaft für Pathologie“ umbenannt.
Die Gesellschaft ging indirekt hervor aus der Deutschen Akademie der Naturwissenschaften „Leopoldina“, die 1652 in Schweinfurt gegründet und deren Bestehen 1687 durch ein Dekret Kaiser Leopolds I. gesichert wurde. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt und ist die älteste ununterbrochen existierende Akademie der Naturwissenschaften der Welt.
Aus der „Leopoldina“ ging 1822 zunächst die „Deutsche Gesellschaft der Naturforscher und Ärzte“ hervor. Diese Gesellschaft bildete ihrerseits den Ausgangspunkt der Gründung weiterer Gesellschaften – beispielsweise der „Deutschen Gesellschaft für Chirurgie“ 1872, der „Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin“ 1882 sowie der „Deutschen Gesellschaft für Pathologie“ 1897. In der Deutschen Gesellschaft der Naturforscher und Ärzte existierte seit 1868 eine „Sektion für vergleichende Anatomie und Pathologie“ und seit 1872 eine Sektion für „Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie“, welche 1913 aufgelöst wurde.
Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie hat seit 1897 mehrmals politisch schwierige Zeiten, so auch die Kriegsjahre 1914 – 1918 sowie 1939 – 1945, überstanden.
Im Frühjahr 2018 hat die Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V. (DGP) das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Uniklinik RWTH Aachen beauftragt, die Pathologie im Nationalsozialismus zu erforschen. Der Fokus der geschichtswissenschaftlichen Aufarbeitung in diesem ersten umfassenden Projekt zum Thema war zweigeteilt: Teilprojekt 1 fokussiert auf die Vertreibung, Entrechtung und Verfolgung von Pathologen im „Dritten Reich“ – und damit auf eine Personengruppe, die bis dato in der Forschung kaum systematische Beachtung fand. Ein Gedenkbuch mit dem Titel "Pathologen als Verfolgte des Nationalsozialismus - 100 Portraits" wurde vor Kurzem fertiggestellt und wird voraussichtlich im ersten Quartal des Jahres 2022 erscheinen.
Im Teilprojekt 2 stehen die DGP (bis 1945: DPG) und ihre Repräsentanten im Fokus der Untersuchungen. Zum Ersten interessiert hierbei, wie die DGP im „Dritten Reich“ und nach 1945 mit den entrechteten Kollegen bzw. Mitgliedern umging, und zum Zweiten gilt es zu klären, welche politische Rolle ihre Präsidenten und Vorstandsmitglieder im Dritten Reich spielten.
Erste Ergebnisse wurden vom wissenschaftlichen Leiter dieser Studie, Herrn Prof. Dr. Dr. Dominik Groß, auf einer Pressekonferenz im Rahmen der 103. Jahrestagung der DGP vorgestellt.
Es wurden regelmäßig Jahrestagungen durchgeführt mit Ausnahme der Jahre 1915 - 1920, 1939 - 1943 und 1945 - 1948.
Die Gesellschaft zählte anlässlich ihrer Gründung 41, gegenwärtig 1.059 Mitglieder, davon 15 Ehrenmitglieder und acht korrespondierende Mitglieder (Stand: Juni 2021).
Die höchste Auszeichnung der Gesellschaft, die Rudolf-Virchow-Medaille, wurde erstmals 1981 und seither alle zwei Jahre verliehen.
Der Rudolf-Virchow-Preisträger wird seit 1980 jährlich ausgeschrieben und wird bei Vorliegen preiswürdiger Arbeiten jährlich verliehen.
Es existiert eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften, welche im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie Spezialgebiete betreuen und weiterentwickeln.
Seit 1997 laufen intensive Bemühungen zur Koordination der Anstrengungen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie mit dem 1949 unter dem Namen „Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Pathologen“ gegründeten „Bundesverband Deutscher Pathologen“ sowie mit der 1964 gegründeten „Deutschen Abteilung“ der „International Academy of Pathology“ (IAP; gegründet 1955).
Neben der strukturellen Neuausrichtung wird die inhaltliche Modernisierung des Faches Pathologie von der DGP intensiv vorangetrieben und strukturell abgesichert. Dies bezieht sich insbesondere auf die Integration neuer molekularer Methoden in die wissenschaftliche Arbeit, so genannte „translation research“, sowie deren Einführung in die diagnostisch-klinische Pathologie. Ziel dieser Anstrengungen ist, aus dem Gewebe der Patienten so viele Informationen herauszuarbeiten, wie irgend möglich. Diese Entwicklungen werden voraussichtlich in den nächsten Jahren zur weiteren Präzision der morphologischen Diagnostik, insbesondere im Sinne einer prädiktiven Bestimmung klinisch relevanter Parameter, führen und die Nähe zur Klinik und dem Patienten erhöhen.Gemäß unserem Leitmotiv bleibt die Pathologie dem Leben verpflichtet.
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