Angesichts der COVID-19 Pandemie wurde am Universitätsklinikum der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen mit der Unterstützung des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.V. (BDP) und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) ein zentrales Register der Obduktionen von COVID-19 Erkrankten aufgebaut (DeregCOVID). Das Bundesministerium für Gesundheit begrüßt diese Initiative und wünscht sich über die Ergebnisse regelmäßig informiert zu werden.
Trotz der großen Bemühungen, die Erkrankung besser zu verstehen, ist über die Pathogenese der Erkrankung, deren Ausbreitung innerhalb des menschlichen Körpers oder über die Auswirkungen auf die jeweiligen Organe und Zellen wenig bekannt. Es ist bislang auch unklar, welche prädisponierende, klinisch nicht manifeste pathologische Veränderungen bzw. Grunderkrankungen, z.B. des Lungengewebes, für schwere Verläufe verantwortlich sein könnten.
Wir haben als Pathologen und Pathologinnen die einzigartige Möglichkeit, durch Obduktionen von COVID-19 infizierten Verstorbenen zu helfen, diese Fragen zu beantworten, und somit besser die Pathophysiologie und die Verläufe zu verstehen und am Ende möglicherweise auch die Therapie der Erkrankten zu verbessern. Die ersten Fallberichte aus COVID-19 Obduktionen deuten auf mögliche neue Pathomechanismen hin (Varga et al., Lancet 2020). Somit stellen die Obduktionen bei COVID-19 Infizierten einen potentiell großen medizinisch-wissenschaftlichen aber auch gesellschaftlichen Wert dar. Einige Institute in Deutschland führen bereits COVID-19 Obduktionen durch
Das Ziel des DeRegCOVID Registers ist es, möglichst alle Obduktionsfälle von COVID-19 Erkrankten deutschlandweit und, falls möglich im deutschsprachigen Raum, zentral elektronisch zu erfassen und anschließend als zentrale Vermittlungsstelle für Datenanalyse und Forschungsanfragen zu dienen. Der Register wird von dem Institut für Pathologie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen koordiniert und geleitet (Univ.-Prof. Dr. med. Peter Boor, Ph.D. und Univ.-Prof. Dr.med. Ruth Knüchel-Clarke).
Das gesamte Material bleibt dezentral bei den jeweiligen Instituten. Alle Forschungsanfragen an das Register können nur an die Institute vermittelt werden, die an dem Register teilnehmen und entsprechendes Material haben. An Publikationen die durch das Register vermittelt worden sind, sollte das Register entsprechend erwähnt werden und die Publikation an das Register geschickt werden.
Es wird gebeten, Daten zu den Obduktionen dem Register in anonymisierter Form zu übermitteln. Die erfragten Daten sowie weitere Details zu dem Register sind in dem Projektplan (steht im Downloadbereich zur Verfügung). Fokus liegt auf bekannten klinischen und pathologischen Diagnosen, insbesondere den todesursächlichen, in Anlehnung an die Empfehlung der WHO und der S1-Leitlinie zur Durchführung der Obduktionen (2017).
Das jeweilige Zentrum behält das Recht die im Register eingetragene Daten selber zu verwenden oder publizieren, insbesondere wenn es sich um wichtige Befunde handeln sollte. Um Doppelpublikationen zu vermeiden, bitten wir in allen solchen Fällen dem Register solche Manuskripte vorab zuzuschicken.
Der Register ist in seiner aktuellen 2. Version auf das sichere online Portal von OpenClinica migriert. Das Datenmanagement, technische Ausführung und die IT-Infrastruktur wird durch das Institut für medizinische Informatik verwaltet (Univ.-Prof. Rainer Röhrig, Dr. Jan Wienströer). Jedes Zentrum bekommt eigene, mit Passwort geschützte Login-Daten für das Portal (siehe unten). Das Portal wurde bei intensiver Testung auf intuitives bedienen.
Das Management des Registers erfolgt durch das Clinical Trail Center-Aachen (CTCA; MSc. Pauline Tholen und Dr. Barbara Thölen).
Alle Anfragen und Kontaktaufnahme mit dem Register richten Sie bitte elektronisch an die E-Mail-Adresse:
Ablauf und Hinweise:
Das Register komplementiert die Bemühungen, deutschland- und europaweit umfangreiche COVID-19 Patientenregister aufzubauen. Wir arbeiten stets daran, das Register weiter zu verbessern und zu vernetzen und sind für Empfehlung das Register für Sie noch besser zu gestalten dankbar.
Aachen, den 29.04.2020
Univ.-Prof. Dr. med. Ruth Knüchel-Clarke
Univ.-Prof. Dr. med. Peter Boor, Ph.D.
Dr. med. Saskia von Stillfried
Dr. med. Roman Bülow
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