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Drei Fragen an...Prof. Dr. med. Christian Schürch aus Tübingen

Portrait Prof. Dr. Christian Schürch

Was ist gerade up to date in der Pathologie Community? Welche Themen bewegen die Stakeholder? Im neuen Format "Drei Fragen an..." interviewen wir für Sie regelmäßig Persönlichkeiten unserer Disziplin zu aktuellen Herausforderungen und Chancen in der Pathologie. Heute beantwortet Herr Prof. Christian Schürch, bereichsleitender Oberarzt am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Tübingen und Experte für Advanced Tissue Imaging und Digitale Pathologie, unsere Fragen.

1. Welche wissenschaftlichen Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Arbeit?

CS: Meine Arbeitsgruppe befasst sich vorwiegend mit hochdimensionalen Gewebeanalysemethoden, um das Tumor-Mikromilieu zu charakterisieren und neue prognostische und prädiktive Biomarker für die Patientenstratifizierung zu identifizieren. Wir arbeiten mit multispektraler und hochmultiplexer Mikroskopie ("PhenoImager", "CODEX") und räumlicher Transkriptomik ("MERFISH", "stereoSEQ"), welche in meinem Labor etabliert sind. Zudem arbeiten wir mit Gewebe-Lebendkulturen, die wir mit verschiedenen Therapien behandeln und mit o.g. Methoden untersuchen, an der Integration von 3D Lichtblatt-Mikroskopie mit CODEX, sowie an der Entwicklung eines Gewebe-Bioreaktors für Live Cell Mikroskopie. Im Bereich der digitalen Pathologie entwickeln wir neue Tools für den digitalen Laborworkflow.

2. Als Schweizer mit einem niederländischen (Doppel-)Pass haben Sie auch einige Zeit als Postdoc in den USA gearbeitet, bevor Sie an das Universitätsklinikum Tübingen gekommen sind. Inwiefern profitieren Sie von diesen internationalen Erfahrungen im Arbeitsalltag?

CS: Ganz grundsätzlich sind Auslandsaufenthalte sehr hilfreich, um Herausforderungen aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten und anzugehen. Dies gibt einem bei der Lösungssuche eine größere Flexibilität, da man mehrere Systeme kennt und vergleichen kann. Es ist natürlich auch eine extreme persönliche Bereicherung, sowohl beruflich als auch privat, da man viele neue und interessante Menschen kennenlernt und sein Netzwerk erweitert. Aus diesen Gründen kann ich jüngeren Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich empfehlen, diesen Schritt zu gehen und davon zu profitieren.

3. Apropos Arbeitsalltag: Welche Hilfsmittel nutzen Sie vorwiegend für die Diagnostik?

CS: Für die tägliche Routine nutze ich das Mikroskop und den PC-Monitor, wir haben kürzlich auf digitale Befundung umgestellt und werden bis Anfang 2025 den gesamten Routineeingang komplett digitalisieren. Zum Nachschlagen nutze ich Online-Bücher (WHO Bluebooks usw.) und Pathology Outlines, wo ich Section Editor für das Kapitel "Stains & CD markers" bin. Die hochdimensionalen Analysemethoden sind für die Routinediagnostik noch nicht ausgereift, können jedoch für ausgewählte Fälle (z.B. im Rahmen eines molekularen Tumor Boards) schon zum Einsatz kommen. Diesbezüglich haben wir gerade eine Firma gegründet, die solche Analysen anbietet.

Herr Schürch, vielen Dank für das Gespräch!

Links:
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