Die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin (AG Med) hat die zukünftige Bundesregierung dazu aufgerufen, die Universitätsklinika besser auszustatten. Das geht aus einem Forderungskatalog hervor, den die AG Med anlässlich der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD vorgelegt hat. Die besonderen Vorhaltekosten der Universitätsklinika für die Behandlung von Patienten mit schwerwiegenden und seltenen Krankheitsbildern, für die Notfallversorgung sowie für die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Medizinstudierenden und Assistenzärzte seien im bestehenden System der Krankenhausfinanzierung nach wie vor nicht hinreichend abgedeckt.
Darüber hinaus seien die Universitätsklinika in erheblichem Ausmaß von einer nicht hinreichenden Finanzierung der Investitionsmittel durch die Länder betroffen. Die historisch niedrige Investitionsquote von unter fünf Prozent führe zu einem massiven Investitionsstau in Gebäude und Gerätschaften. Die neue Bundesregierung solle deshalb eine Kofinanzierung der Investitionskosten der Universitätsklinika durch Bund und Ländern ermöglichen.
Besonderen Handlungsbedarf sieht die AG Med in der IT-Infrastruktur der Universitätsklinika. Um die Hochschulmedizin zum Innovationsmotor der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu machen, müsse die neue Bundesregierung die notwendigen Investitionen in die digitale Infrastruktur der Hochschulmedizin sicherstellen. Die bisherigen Aufwendungen der Länder reichten nicht aus.
Auch die Umsetzung des von Bund und Ländern beschlossenen „Masterplan Medizinstudium 2020“ müsse finanziell abgesichert werden. Mehrkosten, die durch die vorgesehenen Veränderungen bei der Studienstruktur und den Ausbildungsinhalten entstünden, dürften nicht auf die medizinischen Fakultäten abgewälzt werden.
Außerdem fordert die AG Med die künftige Bundesregierung dazu auf, die Strukturen der translationalen Forschung in der Hochschulmedizin zu stärken. Insbesondere die Forschung, die den Behandlungen schwerstkranker Patienten zugutekomme, sowie der Aufbau effektiver Präventionsprogramme mittels Zentren für Personalisierte Medizin durch spezialisiertes Personal bedürften einer unterstützenden Infrastruktur an den Universitätsklinika.
Schließlich sei gerade im Bereich der Hochschulmedizin als Innovationsmotor der deutschen Gesundheitswirtschaft keine qualitativ hochwertige Krankenversorgung ohne eine adäquate Personalausstattung denkbar. Zu den Kernaufgaben einer neuer Bundesregierung gehöre es daher, eine angemessene Personalausstattung der Universitätsklinika im bestehenden System der Krankenhausfinanzierung sicherzustellen, so die AG Med.
Das Resolutionspapier als PDF
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In der Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin sind folgende Institutionen vereint:
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Präsident: Universitätsprofessor Dr. Rolf Kreienberg
Bundesärztekammer Präsident: Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery
Bundesvereinigung der Landeskonferenzen ärztlicher und zahnärztlicher Leiter von Kliniken, Instituten und Abteilungen der Universitäten und Hochschulen Deutschlands
Vorsitzender: Universitätsprofessor Dr. Christian Ohrloff
Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V., Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit: Carolin Siech
Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht, Präsident: Dr. Albrecht Wienke
Deutscher Hochschulverband, Präsident: Universitätsprofessor Dr. Bernhard Kempen
Hochschulrektorenkonferenz, Vizepräsidentin: Frau Universitätsprofessorin Dr. Johanna Eleonore Weber
Marburger Bund, Vorsitzender: Rudolf Henke
MFT Medizinischer Fakultätentag, Präsident: Universitätsprofessor Dr. Heyo Kroemer
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